Dieses Konzert hält wieder einmal einige Überraschungen für Sie bereit: Es werden nämlich gleich zwei Quartette zu hören sein. Allerdings nicht von solcher Art, wie Sie es vielleicht erwarten. Denn einmal geben sich mit dem Philia-Quartett zwei Saxophonistinnen und zwei Saxophonisten mit Werken von Johann Sebastian Bach und Dmitri Schostakowitsch die Ehre – und bringen den »Tango virtuoso« von Thierry Escaich zum Erklingen. Da heißt es für Sie: Ohren anlegen! Ein weiteres Quartett beruft sich auf eine alte Tradition, die schon lange vor dem Streichquartett Bestand hatte. Ungeachtet seines zeitgeistigen Namens Slide CONNection ist das Posaunenquartett eine schon seit Jahrhunderten gepflegte Kammermusikformation. Und dem tragen die jungen Musiker auch Rechnung. Mit vier Tänzen von Michael Praetorius, der im 16. Jahrhundert wirkte, geistlichen Werken von Anton Bruckner und einem Quartett des erst kürzlich verstorbenen Derek Bourgeois zeigen sie uns, dass ein solches Quartett bis heute seine Berechtigung hat. Doch nicht, dass Sie glauben, sie bekämen heute nur Blasmusik zu hören: Den sanften Beginn macht die famose Elisabeth Herrmann, die mit romantischen Celloklängen und Werken von Robert Schumann und Gabriel Fauré das Konzert einleitet. Den stimmigen Übergang zu den nachfolgenden Ensembles macht sie mit dem Werk „Theresas’s Groove“ des jungen österreichischen Cellisten Matthias Bartolomey.

Diesmal präsentieren sich im Streaming-Konzert der Musica Juventutis Musikerinnen und Musiker mit Instrumenten, die im Konzertbetrieb üblicherweise nur selten solistisch hervortreten. So stellt sich die junge Fagottistin Johanna Bilgeri mit Werken von Alexandre Tansman und Camille Saint-Saëns vor. Der junge Kärntner Michael Schwarzenbacher zeigt, welch virtuose Klänge er seinem Akkordeon mit Musik von Jukka Tiensuu, Mauricio Kagel und Antonio Bibalo zu entlocken vermag. Ein wenig aufgeführtes Kammermusikjuwel haben sich die Cellistin Theresa Strasser und der Pianist Lukas Sternath für ihren Beitrag ausgesucht: Ernö von Dohnanyis Sonate für Violoncello und Klavier in B-Dur.

»Stark und zart« – diese Attribute passen hervorragend zu Sophie Heinrich. Die deutsche Geigerin steht seit ihrem vierten Lebensjahr auf der Bühne. Heinrich mag es, sich »vollkommen in guter Musik zu verlieren«, was mit dem romantischen Programm, das sie gemeinsam mit dem Pianisten Paul Rivinius für das Streaming-Konzert gewählt hat, nicht schwer fallen dürfte. Zurücklehnen und genießen!

www.sophieheinrich.com

Das Simply Quartet gehört zu den aufstrebendsten und vielversprechendsten Streichquartetten der neuen Generation. Zahlreich international ausgezeichnet, bahnt sich das junge Ensemble seinen Weg in der klassischen Musikszene. Das Quartett wurde 2008 in Shanghai gegründet, fasste jedoch bald in Wien Fuß, wo es an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Univ.-Prof. Dr. h.c. Johannes Meissl studiert. Danfeng Shen und Xiang Lu bilden mit dem norwegischen Cellisten Ivan Valentin Hollup Roald und der österreichischen Geigerin Antonia Rankersberger eine internationale Konstellation.

Danny Grissett Trio

»Atemberaubend, üppig und schön, doch dabei das Steuer in der Hand haltend…« so beschreibt die Jazz Times Danny Grissetts Art zu Musizieren. Der 1975 in Los Angeles geborene Pianist begeistert gemeinsam im Trio mit dem Kontrabassisten Danny Ziemann und Joris Dudli am Schlagzeug.

Im Laufe ihres 37-jährigen Bestehens hat sich die Vereinigung Musica Juventutis zu einer echten Wiener Institution entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem Wiener Konzerthaus und dem ORF bietet sie jungen österreichischen Talenten die Möglichkeit, sich nach einem anspruchsvollen Auswahlspiel einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies legte nicht selten den Grundstein zu einer internationalen Karriere. Gerade in Wien, der Heimat der weltweit größten Musikuniversität, die 2019 im World University Ranking Platz eins belegte, erfüllt eine Vereinigung wie Musica Juventutis eine wichtige Funktion.

Die Qualität der jungen Künstlerinnen und Künstler hält jedem internationalen Vergleich stand. Das hat sich unterdessen auch in Fachkreisen herumgesprochen und so ist es nicht verwunderlich, dass sich im Publikum oft Agenten tummeln, in der Hoffnung, auf ein vielversprechendes Talent zu treffen. Eine Hoffnung, die sich immer wieder erfüllt – von den über 400 Preisträgerinnen und Preisträgern entwickelten sich mehr als 35 % zu international anerkannten Musikerinnen und Musikern.  

Eine Probe ihres Könnens geben im Streaming-Konzert das Trio Parémi, der Bassbariton Alexander Grassauer und die Saxophonistin Julia Schneckenleitner. Abwechslungsreich ist das Programm, das die jungen Musikerinnen und Musiker ausgesucht haben: Es reicht von Bohuslav Martinus Trio für Flöte, Violoncello und Klavier über Robert Schumanns »Drei Romanzen« op. 94 bis hin zu Liedern von Franz Schubert und Carl Loewe.

Das Streaming ist bis 5. April 2021 online verfügbar.

Trotz der aktuellen Beschränkungen durch die Pandemie, möchte PHACE mit seinem Publikum in Kontakt bleiben und produziert, nachdem bereits das 1. Zykluskonzert TUNES im Rahmen von Wien Modern online zu sehen war, nun auch das 2. Zykluskonzert STRATA als Videostream.


»Strata« schürft in reizüberfluteten Räumen nach Momenten des authentischen, ehrlichen Ausdrucks. In »Situation II / Dialoge« kreiert Anahita Abbasi unterschiedlichste Situationen, in denen die Musiker*innen in einem erweiterten instrumentalen Kontext mit Klängen, Klangquellen und Zuhörenden in eine dialoghafte Kommunikation treten. Ein Austausch, der nicht nur über Sprache, sondern auch durch rein klangliche Interaktion entsteht und einen Weg zu einer grundlegenden Transformation einzelner Menschen und Gruppen bereitet. In »There’s no lack of void« beschäftigt sich Yair Klartag mit akustischem Informationsüberfluss, der jede Bedeutung verschluckt. Samuel Beckett liefert das Zitat für den Werktitel (aus »Warten auf Godot«). »Es herrscht kein Mangel an Leere» ist ein Versuch, ein Überangebot musikalischer Reize abzubilden und im dichten, überwältigenden Fluss musikalischer Ereignisse und Ideen Momente des authentischen, ehrlichen Ausdrucks zu finden, ohne selbstreferenziell um sich selbst zu kreisen.

Martin Jaggi schürft in seinem Werk Energie aus der Kontemplation. Er legt in »Strata« eine musikalische Schicht nach der anderen frei und stößt dabei in immer tiefere und ältere Musikschichten vor. Elisabeth Harnik und Lorenzo Troiani ergänzen das Programm mit zwei neuen Werken für PHACE.

ZYKLUS PHACE  

LINKS http://www.phace.at

PHACE wird unterstützt von der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem BMKOES und dem SKE-Fonds.

Ansteckende Spielfreude

Eines der weltweit führenden Kammerorchester ist in diesem Streaming-Konzert zu erleben: Die Camerata Salzburg bringt mit ihrem typischen »Salzburger Mozart-Klang« die Symphonie in g-moll K 550 auf die Bühne unseres digitalen Konzertsaals.

Geleitet wird das Orchester dabei von seinem Konzertmeister Gregory Ahss. Denn 2016 haben die Musikerinnen und Musiker der Camerata Salzburg die künstlerische Leitung in die eigenen Hände genommen. So suchen sie unter der Leitung des Konzertmeisters als »primus inter pares« gemeinsam nach Interpretation, Volumen, Rhythmus, Feinheiten und Klang. Schon bei der Gründung im Jahr 1952 war das künstlerische Credo des Klangkörpers klar: Musizieren in Eigenverantwortung mit Gemeinschaftssinn. Eine Maxime, die das Orchester und seine Mitglieder bis heute leben. Auf diese Weise bewahrt sich die Camerata auch im siebenten Jahrzehnt ihres Bestehens eine »Spielfreude, die ansteckend wirkt« (Neue Zürcher Zeitung).

Interpreten

Maria Stippich Gesang, Kontragitarre
Helmut Stippich Gesang, Klavier, Wiener Knopfharmonika

Programm

»Lenz«
Robert Kolar Text
Helmut Thomas Stippich Musik

»Unhamlich leicht«
André Heller Text
Toni Stricker Musik (Bearbeitung: Helmut Thomas Stippich)

»I hob di goa so gean«
Traditionell (Bearbeitung: Helmut Thomas Stippich)

»Übern Semmering«
Helmut Thomas Stippich Musik

»D-Tanz«
Johann Schrammel Musik (Bearbeitung: Helmut Thomas Stippich)

»Am Rand vom Feld«
Dieter Berdel Text
Helmut Thomas Stippich Musik

»Alanech fia di«
H.C. Artmann Text
Tommy Hojsa Musik (Bearbeitung: Helmut Thomas Stippich)

»Endlich ham«
Helmut Thomas Stippich Text und Musik


Martha Argerich, Ehrenmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft, gilt als eine der größten Pianistinnen unserer Zeit. Ihr Spiel begeistert durch enorme lyrische Empfindsamkeit, Temperament und fesselnde Brillanz. Sophie Pacini hingegen wird ob ihres »effektgeladenen, aber nie affektierten Klavierspiels« von der Kritik gelobt und von ihren Fans geliebt: Unverwechselbar ihr weicher Anschlag und der sonnig gleißende Diskant. Pacini spielt vor allem aus zwei Gründen: Weil sie stets ihre eigene Musikbegeisterung teilen will, und weil sie oft, wie sie sagt, »ihrer Seele Platz machen möchte«.

Eine innige persönliche und künstlerische Freundschaft verbindet Sophie Pacini mit Martha Argerich, die inzwischen zu ihrer Mentorin avancierte. Die beiden Pianistinnen erfüllen mit vier Händen und Werken von Mozart und Liszt unseren digitalen Konzertsaal mit festlichem Glanz.

Hier geht es zu einem digitalen Gespräch von Sophie Pacini und Rico Gulda.

Auf eine »mysteriöse musikalische Reise« entführt Emmanuel Tjeknavorian: In handverlesener Besetzung mit einigen der besten Streicherinnen und Streicher des Landes hat er als Dirigent Beethovens legendäre Große Fuge op. 133 in der Fassung für Streichorchester einstudiert und aufgenommen. Das Ergebnis ist eine frische, emotionale Interpretation des Satzes, der für die Kritiker der Uraufführung noch wie in einer Fremdsprache verfasst zu sein schien. Doch bei Tjeknavorians Aufnahme kommen die poetischen Elemente des genialen Werkes zu ihrem Recht und das vermeintliche Chaos offenbart seine musikalische Struktur.

Herbert Pixner Projekt & Alma

»Markt und Straßen stehen verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus
Sinnend geh ich durch die Gassen
Alles sieht so festlich aus…«

An diese zauberhaften Verse von Josef von Eichendorff schließt Johannes Hiemetsberger`s Company of Music am 4. Adventsonntag an und erzählt in Vokalwerken von der Renaissance bis in unsere Gegenwart Geschichten zum Fest, das immer auch ein Fest des gemeinsamen Singens war. So soll es sein, und so soll es bleiben  – gerade, und vor allem –  auch heuer.

Mit ihrer polyglotten Musiksprache sprengen die vier Musiker gerne Genregrenzen und schaffen eine einzigartige Synergie von Originalkompositionen und freier Improvisation. Das spielfreudige Ensemble setzt sich aus den Brüdern Ondrej und Roman Janoska an den Violinen sowie František Janoska am Klavier sowie deren Schwager Julius Darvas am Kontrabass zusammen.

In einem Best Of-Programm spielt das Janoska Ensemble bekannte Werke des klassischen Kanons von Tschaikowsky, Bach und Fritz Kreisler, arrangiert jedoch in ihrem ganz typischen »Janoska Style«. So entsteht eine Art »Fusion«, in der die ursprünglichen Kompositionen mit modernen Improvisationen und Eigenkompositionen mit Jazzelementen verschmelzen. So feiert das Janoska Ensemble auch bei diesem digitalen Konzert die Unwiederbringlichkeit des Moments.